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Karsten Färber, Ökologische Plattform Niedersachsen

Beitrag zur Strategiedebatte 2020

DIE LINKE steht vor der Herausforderung, sich von der Partei der „sozialen Gerechtigkeit“ zur Partei der „sozial-ökologischen Transformation“ zu verändern.

  • Wenn nicht schnell gehandelt wird, steht die Erde am Ende des 21. Jahrhunderts vor dem Klimakollaps, der die Lebensgrundlage von Milliarden Menschen ruinieren wird. DIE LINKE steht demnach vor der Herausforderung sich von der Partei der „sozialen Gerechtigkeit“ zur Partei der „sozial-ökologischen Transformation“ zu verändern.
  • Wir dürfen als Partei nicht dabei stehen bleiben, nur den BRD-Sozialstaat der 70er Jahre zurückhaben zu wollen. Wir müssen eine andere Lebensweise propagieren, die auf Solidarität und Nachhaltigkeit setzt; für mehr Mitmenschlichkeit und einen Leben mit der Natur. Die Vorstellung von Wohlstand muss dabei neu definiert werden.
  • Klimagerechtigkeit bedeutet, dass alle Menschen auf dieser Erde eine Zukunftsperspektive haben müssen. Die sozial-ökologische Transformation wird viel Geld kosten; dieses müssen wir uns von den Reichen holen. Dennoch muss sich die Lebensweise aller Menschen in Deutschland ändern. Wir müssen nicht den Gürtel enger schnallen, aber anders leben – nicht mehr auf Kosten der armen Menschen überall auf der Erde und nicht auf Kosten der Natur.
  • Die Arbeiter*innenklasse ist nicht homogen; sie ist mehr als nur die gewerkschaftlich organisierten, männlichen Industriearbeiter. In den erziehenden, pflegenden und sozialen Berufen arbeiten meist Frauen. Auch diese gehören zur Arbeiter*innenklasse, auch wenn sie nicht im Produktions-, sondern im Reproduktionsbereich arbeiten. Sie haben sich in den Klassenkämpfen der letzten Jahre zunehmend emanzipiert. Diese Fraktion der Arbeiter*innenklasse vertritt nicht nur soziale, sondern auch antirassistische, feministische und ökologische Positionen.
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  • Eine verbindende Klassenpolitik zwischen den verschiedenen Fraktionen der AK, die sich auch innerhalb der Partei widerspiegelt,  ist eine große Herausforderung für DIE LINKE. Daran müssen wir gemeinsam arbeiten.
  • Parteiarbeit sollte sich von der Gremien- und von der Parlamentsarbeit emanzipieren. Wir sollten mehr Veranstaltungsformen ausprobieren, die Spaß machen und die auf die Menschen zugehen. Dabei können wir von Hoffmanns Comic Theater und der Jugendbildungsarbeit lernen.

 

Karsten Färber, Ökologische Plattform Niedersachsen

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